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Mini SIC OneEleven

Jan Bollag 21.08.2005

Dem Inline im speziellen und dem Sport im allgemeinen Abgeneigte werden sich fragen, worin der Reiz wohl liegen könnte, an einem Sonntagmorgen um 5 Uhr früh aus dem warmen Bett zu steigen, sich während vier bis fünf Stunden mit Skats über 111 Kilometer abzumühen, das Leben oder zumindest die Gesundheit bei mehreren, nicht ungefährlichen Abfahrten aufs Spiel zu setzen und den Körper mit synthetisch schmeckenden Nahrungsmittteln zu quälen.

Die Frage ist berechtigt und stellt sich während dem Rennen vermutlich auch bei einem grösseren Teil der Teilnehmer ab und zu. Es gibt aber doch ein paar mögliche Antworten. Zum Beispiel diese:
Der Anlass ist das am professionellsten organisierte Inlinerennen der Schweiz. Als Sportler wird man ernst genommen und kann sicher gehen, dass alles einwandfrei klappt. Weiter gibt der OneEleven Gelegenheit, eine doch immer noch ausgeprägt rurale Region kennen- und schätzenzulernen. Jeder, der Zeit findet, wird beeindruckt sein vom imposanten Ausblick, der sich bei der Fahrt auf dem Seerücken unverhofft präsentiert. Des weiteren zeichnet sich das Rennen, bedingt durch die ungewohnte Länge von beinahe drei Marathonstrecken, durch ein auffallend solidarisches Wettkampfverhalten aus. Anders als bei üblichen Rennen wird die Zusammenarbeit teamübergreifend gesucht, im Wissen, dass diese Taktik abschliessend mehr Erfolg und einen geringeren Kraft- und Energieverlust verspricht. Zuletzt ist es auch für gut trainierte Sportler eine eher seltene Gelegenheit, die eigenen Grenzen wieder einmal auszureizen und als Belohnung Momente grosser Glücksgefühle auszukosten.

Nun wird der Laie vielleicht versuchen, ansatzweise zu verstehen und weiter zu fragen, ob die Begründungen bei allen Witterungsverhältnissen gelten. Zugegeben: Wenn ein anhaltend starker Regen während drei bis vier Stunden zum unerwünschten Begleiter wird, geraten wohl die meisten Skater in einen Erklärungsnotstand. Wer nun aber im Zielraum enttäuschte und frustrierte Gesichter erwartet hätte, wurde eines Besseren belehrt. Wers nicht glaubt, soll die nachfolgenden Teilnehmer fragen

Frauen (total 147 klassiert)
74. Ursula Bründler (5.06'), 74. Doris Wisler (5.06'), 75. Patricia Grieder (5.06'), 87. Susann Schreier (5.12')

Männer (total 674 klassiert)
131. Jan Bollag (4.06'), 163. Christian Leutwyler (4.10'), 206. Thomas Albiez (4.20'), 274. Markus Keller (4.32'), 342. Urs Frey (4.42'), 458. Erwin Zysset (5.00'), 490. Stephan Neck (5.06'), 509. Stefan Zwick (5.12'), 564. Franco Ruschmann (5.28')

     
Fabian   Nico   Stefan   Erwin
                         
       
Stephan, Franco und Susann   Patricia, Ursula und Doris   Thomas. Thomas??   Urs