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Zürichsee-Rundfahrt

Jan Bollag 31.07.2007

Man nehme eine Prise Leichtsinn, ein grosses Stück Enthusiasmus, eine laue Vollmondnacht, die Seestrasse entlang dem Zürichsee, Skats, eine Stirnlampe und ein paar Rücklichter. Alle Zutaten ergeben ohne grosse Vorbereitungsarbeiten zusammen ein feines und bestimmt nicht alltägliches Abenteuer!

Daniel hat dieses exotisches Gericht vor 10 Jahren zum ersten Mal aufgetischt. In den folgenden Jahren sind abwechslungsweise weibliche oder männliche Freunde in den Genuss dieses Leckerbissens gekommen. Aus Anlass des diesjährigen Jubiläums ist nun eine hochkarätige und nach äussersten strengen Kriterien ausgewählte Delegation des Inline Teams Limmattal in den kleinen Kreis der Zürichsee-Nachtumfahrer aufgenommen worden.

Start der Rundfahrt war um 22.30 Uhr traditionsgemäss eine Stopplinie beim Fährenbahnhof Meilen. Los ging's zuerst Seeaufwärts in Richtung Rapperswil.

Erwartungsgemäss setzte Matthias gleich zu Beginn ein forsches Tempo an. Nicht verwunderlich: Er hatte, vermutlich aus taktischen Gründen, wieder einmal das reguläre Dienstag-Training geschwänzt. Dank dem feine Goldküsten-Strassenbelag und einem magisch anziehenden Vollmond erreichten wir Rapperswil bereits nach vierzig Minuten.

Nicht einfach erwies sich der Weg über den Seedamm. Zahlreiche Autos und die fehlende Strassenbeleuchtung verlangten eine erhöhte Konzentration. Daniel führte uns aber mit souveräner Routine auf die andere Seeseite.

Mittlerweile störten nur noch ein paar wenige Autos unsere Mission. Es zeigte sich aber, dass die Gemeinden an der Pfnüselküste etwas sparsamer mit ihren Strassenbelag-Budgets umgehen müssen.
Nachdem wir Horgen und damit die Hälfte der Strecke gemeistert hatten, machten sich auch wegen dem unerwarteten Gegenwind allmählich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Die Durchfahrt durch die Stadt Zürich nach ziemlich genau zwei Stunden war darum wegen dem erneut zunehmenden Verkehr und der vordergründigen Angst von Daniel vor Polizisten eine willkommende Gelegenheit ein etwas lockeres Tempo anzuschlagen.

Der Gedanke es bald geschafft zu haben und einen neuen Streckenrekord vor Augen aktivierte bei allen nochmals versteckte Energiereserven. Trotzdem schien das Ziel plötzlich wieder in weite Ferne zu rücken. Wieder machte uns auch auf dieser Seeseite ein hartnäckiger Gegenwind das Skaterleben schwer. Gefragt waren jetzt mentale Stärke und erfahrende OneEleven-Finisher. Daniels Reserven schienen allmählich zur Neige zu gehen, Roman kämpfte mit Kopfschmerzen und Matthias hielt sich natürlich für den Schlussspurt zurück. Somit lag es am Dienstältesten dafür zu sorgen, den Streckenrekord ins Trockene zu fahren. Am Schuss standen die Zeiger bei 2 Stunden und 41 Minuten still. Die Chancen stehen gut, dass diese Bestzeit für die nächsten zehn Jahren Bestand haben wird. Gut möglich, dass dann die gleiche Gruppe wieder in Meilen am Start stehen wird!

Die vier Muskeltiere (oder so ähnlich) Trittst im Morgenrot daher (oder so ähnlich)